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The Expanse: Leviathan erwacht von James S. A. Corey

Inhalt

Die Serie kannte ich bereits. Von den Romanen hatte ich viel gehört und endlich begann ich im März 2021 sie zu lesen.

 

Im Laufe der Serie wird klar, dass es drei unterschiedliche Gruppen von Menschen gibt, die sich nach der Herkunft orientieren:

  • Auf dem Planeten Erde geboren und aufgewachsen (Erder)
  • Auf dem Planeten Mars geboren und aufgewachsen (Marsianer)
  • Im Gürtel (dazu gehören unterschiedliche Asterioden und Stationen) geboren und aufgewachsen (Gürtler)

 

Erder und Marsianer werden hier auch oft "die Inneren" genannt, da aus Gürtler-Sicht die Planeten Erde und Mars recht nah an der Sonne sind und daher zu den inneren Planeten gehören, während ihre eigene Heimat (Wie Ceres, Eros, Ganymed) deutlich weiter von der Sonne entfernt liegen. 

 

Das Setting ist irre interessant. Auf dem Mars wächst natürlich alles unter Kuppeln. Luft zum Atmen und Wasser muss vor allem für den Lebensraum im Gürtel oft woanders her beschafft werden, so zum Beispiel aus dicken Eisbrocken vom Jupiter. Eben auf so einer Mission befinden sich anfänglich die Protagonisten James Holden, Naomi Nagata, Alex Kamal und Amos Burton auf dem Frachter Canterbury. Sie und ein Sanitäter namens Shed folgen dem Notruf des Raumschiffs Scopuli. Doch während sie noch unterwegs zurück zu ihrem Schiff sind, wird die Canterbury angegriffen. Dies zieht eine Reihe von politischen Verwicklungen und Handlungen nach sich, die sich zu einem Krieg zwischen dem Mars und dem Gürtel zuspitzen. Die verbliebene Crew ist angenehm divers, James und Amos sind auf der Erde geboren, Alex ist ein Marsianer und Naomi ist eine Gürtlerin.

 

Währenddessen wird der Detective und Gürtler Joe Miller auf Eros mit dem Auftrag betraut, die Tochter Julie des einflussreichen Mao zu suchen. Miller nimmt diesen Auftrag sehr ernst, obwohl ihm ausdrücklich gesagt wird, dass dieser Sonderauftrag keine große Priorität hat. 

 

Die Bedrohung geht nicht nur von einem Krieg aus, der zwischen dem Gürtel und dem Mars entsteht und nach und nach auch die Erde hineinzieht, sondern vor allem durch ein außerirdisches Virus: Dem Protomolekül. Was ist das eigentlich und was will es?

 

Abwechselnd wird aus Holdens und Millers Sicht erzählt, was erstens einige sehr nette Cliffhanger ermöglicht und zweitens den Konflikt aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven schildert.

 

Einiges, das in der Serie unverständlich war, wurde mir beim Lesen recht schnell klar. Woher wissen denn die Leute bloß immer, woher jemand stammt? Das steht denen ja nicht auf der Stirn?

In der Serie nicht, aber im Buch wird schnell klar, dass Gürtler, die mit deutlich niedrigerer Schwerkraft aufwachsen, deutlich größer und dünner sind als die etwas kräftigeren Marsianer oder gar die verhältnismäßig kleinen und stämmigen Erder. So wird auch rückblickend für mich deutlich, warum viele Gürtler:innen mit sehr schlanken Schauspieler:innen besetzt wurden und vor allem die männlichen Hauptfiguren mit Geburtsort Erde doch auffällig muskulös oder stämmig sind (Holden, Amos, Fred). 

 

Außerdem fragten wir uns beim Schauen der Serie: Warum geben die Raumschiffe ständig Schub, nicht nur beim Start? Im Buch wird erklärt, dass so ein wenig Schwerkraft erreicht wird. Da wird einiges klar. 

 

Vieles, das mir beim Schauen der Serie entweder nicht aufgefallen war oder dort nicht thematisiert wird, trägt nun zum gründlicheren Verständnis der Welt und der Figuren bei. Ich genieße das Lesen sehr, auch wenn ich selbstverständlich nun die Figuren der Serie beim Lesen im Kopf habe, statt mir eigene Bilder zu machen, selbst wenn einige Beschreibungen deutlich abweichen. So scheint Naomi im Buch lange Haare zu haben, in der Serie besticht sie zwar durch immer unterschiedliche Frisuren, hat doch aber stets eher kurze Haare.

 

Abwechselndes Erzählen

Das ermöglicht Cliffhanger am Ende des Kapitels und wir bleiben in der Luft, bleiben am Ball. Leider treffen sich Holden und Miller nach circa zweihundert Seiten, dann klappt es nicht mehr ganz so gut mit den Cliffhangern. Dies ändert sich nach ein paar hundert Seiten aber wieder. Generell kann man das Buch aber eher mitten im Kapitel weglegen als genau am Ende eines Kapitels.

 

Meine Zukunft mit dieser Reihe

Zurzeit stecke ich schon einige Stunden tief im zweiten Teil als Hörbuch. Ab dem dritten Teil werde ich aber doch lieber wieder lesen.  

Phrasen und eigene Metaphern

Es gibt einige wenige Phrasen und irre viele eigene Metaphern, die mir sehr gut gefallen. Hier ein paar Auszüge:

 

Eigene Metaphern

  • kreischte mehrere Sekunden lang wie eine Todesfee
  • Vor ihm bereiteten sich die Casinoebenen von Eros auf den Tod vor, als seien sie einem Gemälde von Hieronymos Bosch entsprungen.

Phrasen (Beispiel)

  •  Hafenbars waren ein gefährliches Pflaster

Verwendung von labelnden Adjektiven und Adverbien

Hier finde ich sie allerdings stets sehr passend und hätte nichts geändert. Irgendwo gibt es auch "ironisch", ich wüsste nicht, wie man das zeigen könnte (außer mit dem, was gesagt wird).

  •  Daran ist ganz bestimmt nichts manipuliert, sagte Julie trocken in seinem Kopf.

Harte Fakten

Titel The Expanse: Leviathan erwacht 
Autoren James S. A. Corey (Pseudonym von Daniel James Abraham und Ty Franck)
Erscheinungsjahr 2011 
Seitenzahl 656 

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