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Lesemonat Juni

  Titel Autor:in Erscheinungsjahr Print / Ebook / Hörbuch Seitenzahl
1 New York 2140 Kim Stanley Robinson 2017  gelesen (Deutsch)  757 
2 Die rebellischen Roboter  Philip K. Dick  1977  gelesen (Deutsch, Print!)  150 
3 Weltenschöpfer Band 2  Charles Platt  2022  gelesen (Deutsch)  350 
4 Wayfarer 4  Becky Chambers 2022  gelesen (Deutsch)  264 
5 Die Tiefe  Anthony Doerr 2017  gehört (Deutsch)  267 
6 Der Wolkenatlass  David Mitchell  2004  gehört (Deutsch) 648 
7 Die grosse Stille  Ted Chiang vor 2020  gelesen (deutsch)  380 
8 Years Best SF 14 diverse 20214 gelesen (Englisch) 499 
9 Tell me an Ending  Jo Harkin  2022 gelesen (englisch) 520 
10 The Unfamiliar Garden  Benjamin Percy  2022 gelesen (englisch) 218 
11 Der Würfel  Bijan Moino  2019  gehört (Deutsch)   357
12 Der Letzte seiner Art Andreas Eschbach 2003  gehört (Deutsch)   346 
13 Biokrieg Paolo Bacigalupi  2009 gehört (Deutsch)  609 
14 Klub Tropikal Ina Elbracht 2021 gelesen (Deutsch) 57
15 Der dreizehnte Monat  Mitchell, David 2006 gelesen (Deutsch)  496 
16 Ein Planet namens Shayol Cordwainer Smith 1960 gelesen (Deutsch) 52

Über den Lesemonat

Das ist mein neuer Rekord - ich habe gerade mal eine Kurzgeschichte rezensiert (hier), und sonst seit meinem Mai Monatsrückblick überhaupt keine Beiträge veröffentlicht.

Es ist vermutlich ganz normal, dass Blogger:innen nach einer Weile mal die Puste ausgeht. bei mir ist das offenbar nach zwei Jahren der Fall.

Ich habe meine Zeit in andere Projekte gesteckt. Demnächst gibt es aber dann auch mal wieder mehr Rezensionen. Danke, dass ihr offenbar trotzdem meine Webseite besucht habt, der Traffic war gar nicht übel.

Schaut auch gern mal bei meinem Podcast vorbei, da gibt es einen neuen.

 

Link zum twitter-Posting.

 

Werke ohne Rezension

 

Klub Tropikal von Ina Elbracht

Das nehme ich mal nach vorn, weil es so genial war. Habe ich auch gleich gepostet. Ich habe sogar spontan bei a. eine Rezension da gelassen, das hat längst noch nicht zu viele Rezensionen. Absolute Lese-Empfehlung in jeder Hinsicht, inhaltlich, sprachlich und stilistisch.

 

New York 2140

Na ja. Lag schon ewig auf meiner Merkliste und jetzt wollte ich zu Climate Fiction recherchieren. Ministerium für die Zukunft kannte ich ja schon.

Mir gefallen seine Ideen, aber er nimmt sich erstaunlich wenig Zeit, um mir seine Figuren gut zu vermitteln. Der Plot ist auch eher ruhig. So, ein, zwei Romane von ihm pro Jahr kann ich mir gut vorstellen zu lesen, aber mehr nicht, sonst würde mir langweilig. Ich weiß nicht so recht, wann und wie ich diese dicke Mars-Trilogie von ihm unterbringen soll.

 

Die rebellischen Roboter

Das ist nicht der beste Dick aller Zeiten. Man kann es lesen, teilweise ist es witzig, teilweise interessant. Für mich wechselt der Roman im letzten Drittel das Thema, da geht es mehr um geistige Krankheiten als um Roboter. Als hätte der Autor das Interesse verloren und würde nun lieber einen anderen Roman schreiben wollen. 

 

Weltenschöpfer Band 4

Genau wie Teil 1, einfach supergut. Tolle Interviews!

Ein Must-Read für Nerds. Vielleicht sogar auch für alle anderen, die nur leichte SF-Fans sind. 

 

 Wayfarer 4

Bedingungslose Lese-Empfehlung. Ich weiß kaum, wo ich anfangen soll. Aus meiner Sicht schreibt niemand so gut über Aliens wie sie. Oder sollte ich schreiben - niemand schreibt so menschlich über Lebewesen?

Plus, es ist witzig. Herzerwärmend. Wohlfühlliteratur mit Botschaft. Hat einfach alles. Ich lese jetzt alles von ihr.

 

Der Wolkenatlass

Stilistisch und sprachlich ganz großes Kino. Von der Handlung her haben mich nicht alle sechs Geschichten gleichermaßen abgeholt. Am besten fand ich den Lektor/Verleger, der ungewollt im Altersheim landet, aus dem er dann ausbricht. Insgesamt ist dieser Roman natürlich auch super-rund, sehr lesenswert. 

 

Die große Stille

Ich verstehe gar nicht, warum ich so lange gewartet habe, bis ich mehr von Chiang gelesen habe. Ich glaube, es lag daran, dass mir die Babel-Story mal nicht so zugesagt hat. Die allermeisten Storys sind aber einfach nur ganz große Klasse! 

 

Years Best SF 14

Sehr hohe Dichte an guten Storys, so dass ich fast alle gelesen habe. Orange von Neil Gaiman war extrem witzig, Memory Dog von Kathleen Ann Goonan traurig mit einem bemerkenswerten Schluss. Auch Pump Six von Paolo Bacigalupi fand ich toll, ernst und humorvoll.

Schön auch N-Words (da geht es um Neanderthaler) von Ted Kosmatka. Ein paar der Storys hatte ich vorher schon mal gelesen zur Recherche und der Rest lag dann ungelesen herum. Solche angebrochenen Anthologien sind immer ein großes SuB-Problem von mir: Zwecks Recherche kaufe ich eine Anthologie, weil ein bis drei Storys gerade relevant sind, die lese ich dann, der Rest bleibt lange liegen. Irgendwann komme ich dann endlich dazu, mir den Rest anzuschauen und oft finde ich dabei etwas hübsches.

 

Der Würfel von Bijan Moini

Viel Licht, viel Schatten. Mehr dazu hier. Insgesamt eher lesenswert, aber muss auch nicht unbedingt sein. Ich wollte nur gern möglichst viele frühere DSFP-Gewinnerromane nachholen und das ist ein weiterer, den ich in meiner Liste abhaken kann.

 

Tell me an Ending von Jo Harkin

Ich liebe meinen Job in der wissenschaftlichen Bibliothek sehr, aber nach dem Lesen dieses Buchs habe ich mir gewünscht, ich seit stattdessen bei einem großen deutschen Publikumsverlag dafür zuständig, zu entscheiden, welche großartigen SF-Bücher ins Deutsche übersetzt werden sollen. 

Das Buch ist zu großartig! Und es ist ein Debut!

Ich hatte eine Rezension in der Locus gelesen. Inzwischen habe ich die zweite Locus-Empfehlung am Haken, ähnlich gut bisher. Sollte das vielleicht mein neuer Workflow werden? Locus lesen, Bücher kaufen, lesen, gut finden, im Lesehimmel landen?

Aber natürlich sollte ich trotzdem ab und zu deutschsprachige Romane lesen. 

Es geht darum, traumatische Erinnerungen loszuwerden und es ist dermaßen gut geschrieben und die Figuren sind extrem plastisch, es ist spannend, ich werde den Roman vermutlich am Ende des Jahres unter den Highlights erwähnen.

 

The Unfamiliar Garden von Benjamin Percy

Erinnert zwar an lauter bekannte SF-Ideen, ist aber so gut gemacht und mit so glaubwürdigen Figuren, sprachlich total angenehm und außerdem spannend, schön rund und sehr mutig in Bezug auf das Eintauchen in der Gefühle der Figuren, dass ich Teil 1 und Teil 3 dieser Reihe auch noch lesen werde. Das hier ist Teil 2, der kann aber sehr gut für sich allein stehen.

 

Der Letzte seiner Art von Andreas Eschbach

Ja. Das ist der bisher beste Eschbach, den ich gelesen/gehört habe. Sehr folgerichtig, tolle Perspektive, schön geschrieben, spannend, fast frei von Klischees. Kein Wunder, dass der Roman zu seiner Zeit wie wild Preise abgeräumt hat.

 

Der dreizehnte Monat von David Mitchell

Wenigstens kurz gepostet hatte ich dazu. Ist zwar null Phantastik, aber toll für die Recherche zum Thema Stottern (mit der ich immer mal wieder beschäftigt bin aufgrund eines eigenen Projekts) und außerdem sprachlich mehr als nur nett und eine gute Coming-Of-Age-Story mit gelungener Perspektive eines 13/14jährigen. Es gibt zu viele Personen, wie es aber auch in der Lebenswelt eines Jugendlichen normal ist. Ein paar wenige Längen. Ansonsten super! Und zweimal habe ich mich fast weggeschmissen vor Lachen. Wer den Wolkenatlass kennt, feiert ein Wiedersehen mit der Tochter des Komponisten, der an Syphilis gestorben ist. Die kommt hier als sehr alte Frau vor. Herrlich!

 

Biokrieg von Paolo Bacigalupi

Ähm, ja, hart. Ich sehe ein, warum das so sein musste, bin aber nicht sicher, ob ich den Roman empfehlen würde. Lieber nicht. Ich mag die Prosa dieses Autors sonst lieber. 

 

Ein Planet namens Shayol von Cordwainer Smith

Großartig. Wer mehr dazu wissen möchte, sollte vielleicht auf meinen Essay in der nächsten !TimeMachine warten.

 

Zeitschaft von Gregory Benford

Zwar kein perfektes Buch, aber ich bereue es keineswegs! Die Idee ist toll - via Tachyonen von 1998 nach 1963 Nachrichten schicken und zwar möglichst ohne Paradoxe zu erzeugen. Wir lernen Wissenschaftler (ja, quasi nur Herren) auf beiden Zeitlinien kennen. Frauen gibt es nur als Ehefrauen und Freundinnen oder als Mutter, aber immerhin erlangen einige Profil. Einige der Figuren haben sexistische Gedanken, das ist etwas unangenehm, eine Figur hat mal einen rassistischen Gedanken, den sie immerhin sofort als solchen reflektiert.

Der Plot ist ganz gut. Der Weltenbau von 1998 war interessant, davon hätte ich gern mehr gehabt - wobei "mehr" bei 550 Seiten wohl fast witzig ist. Aber ja, ich hatte das Gefühl, als ich den Roman durch hatte, dass ich noch gar nicht satt war. 

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