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Veilchen #73 Literaturmagazin herausgegeben von Andrea Herrmann

Inhalt

Zunächst geht es wieder los mit Andreas Lesetagebuch, was als eine Art recht ausführliche Rezensionen zu verstehen ist. Diesmal hat sie einiges gelesen, dass in den phantastischen Bereich geht - und Christa Wolf.

 

Zur Rezension der letzten Ausgabe 72 geht es hier entlang.

 

Es gibt sechs Kurzgeschichten:

 

Frühling von Helga Licher

Dass der Text zur Jahreszeit passt, sagt schon der Titel. Ein eher stimmungsvoller Text, in dem das erzählende Ich Amseln beobachtet und dabei sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit schwelgt.

 

Mein Stück des Himmels von Laura Maria Pellizzari

Subtil, spannend geschrieben und ein wenig Science Fiction. Ganz nach meinem Geschmack. Hier entdeckt das erzählende Ich einen Riss in seinem Stück Himmel. Was hat das zu bedeuten? Wie soll sie/er damit umgehen? Kann dabei jemand zu Schaden kommen? Ein ganz sachtes Stück Weltenbau ist dabei, wenn auch auf kurzem Raum. Vieles bleibt unklar, aber gerade das macht die Lektüre dieses kurzen Textes so reizvoll.

 

Der Maulaff von Christine Hidringer

Der fremde Mann vor dem Tor des Ortes wird rasch "Maulaff" genannt. Da geschehen erstaunliche, sehr hübsche Dinge, Blumen (Maulaffenblumen) wachsen, Säuglinge werden beruhigt. Leicht fantastisch angehaucht, aber nur leicht. 

 

 

Neues Leben von Frank Knollmann

Hier war ich eine ganze Weile auf der falschen Fährte, was das Geschlecht des erzählenden Ichs betrifft. Sehr einfühlsame Geschichte über das Altern und Bedürfnisse des Altern, sowie dem Umgang mit Krankheiten im Alter. Hoffnungsvolle Geschichte. Das schlägt viele Saiten an mir an. 

 

Ein angenehmer Zeitgenosse von Karl Farr

Karl Farr ist für mich als Dauerleserin des Veilchen ja schon ein alter Bekannter. Hier bietet er eine Kürzest-Geschichte, kaum mehr als eine Szene, die offenbar typisch für seinen Stil ist. Kurz und auf den Punkt gebracht beobachtet. 

 

Selbsterfahrung nach Nierenflucht von Peter Biro

Diese Geschichte gewinnt hier den Preis für den besten ersten Satz: "Wie meine linke Niere es geschafft hatte, über Nacht unbemerkt auszubüxen, ist mir nach wie vor ein Rätsel."

Es wird skurril, denn sie hat sogar einen Abschiedsbrief hinterlassen! Da bekommt der Ausdruck "Wanderniere" doch gleich eine ganze neue Dimension.

 

Darüber hinaus gibt es noch Lyrik von Edda Gutsche, Frank Dietrich, Pawel Markiewicz, Esther Bystrek und Gert Knop. Am Ende lochen noch mal zwei Rezensionen und ein Überblick über Wettbewerbe, die ich - erstmalig - tatsächlich sogar alle bereits kenne. Offenbar bin ich endlich gut genug vernetzt.

Harte Fakten

Titel Veilchen Nr. 73 
Herausgeberin  Andrea Herrmann
Erscheinungsjahr 2021, April 
Seitenzahl 36
Anzahl Geschichten (Prosa)
Webseite http://www.geschichten-manufaktur.de/

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Kommentare: 1
  • #1

    Christoph Grimm (Donnerstag, 15 April 2021 00:39)

    Diese Ausgabe hat mir auch (wieder) besonders gut gefallen, insbesondere die Geschichte von Frank Knollmann. Andrea hat ein gutes Händchen für die Zusammenstellung ihrer Zeitschrift.