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Pelipontalus und die Königin der Maschinen

Inhalt

Da es sich hier um ein Rezensionsexemplar handelt, kennzeichne ich hiermit diesen Beitrag als Werbung. 

Meine Tochter kümmert das nicht, die sagt trotzdem ihre ehrliche Meinung. ;-)

 

Joni wohnt im All und das Pelipontalus ist so eine Art gelungene Mischung zwischen Haustier und Freund. In den ersten neun Kapiteln ist es etwas  inaktiv, es nimmt nicht wirklich Anteil am Geschehen und ist für die Geschichte lange Zeit nicht wichtig - abgesehen mal davon, dass man im Vorwort erfährt, dass es das Pelipontalus ist, das die Geschichte überhaupt erst jemandem erzählt. (Das Vorwort war aber so ereignislos, dass meine Tochter mich gezwungen hat, es irgendwann einfach zu überspringen, was aber auch problemlos möglich ist.)

 

Was die Inaktivität des Pelipontalus betrifft, war meine Tochter übrigens anderer Meinung. Als ich mich beschwerte, es habe ja in den ersten neun Kapiteln nur so eine Art "Kuscheltierstatus", hat sie mich korrigiert und gesagt: "Mama. Die spielen Mensch-ärgere dich nicht. Kuscheltiere machen das nicht. Und außerdem hat es ja selber vorher ausdrücklich gesagt, es sei kein Kuscheltier."

Alles klar. Kind hat das bessere Gedächtnis.

 

Die Handlung nimmt ab Kapitel neun auch deutlich an Fahrt auf. Joni und das Pelipontalus sind durch ein Missgeschick alleine an Bord des Raumschiffs, Jonis Eltern sind in der Rettungskapsel. Und ganz eindeutig sind Eindringlinge da, die es auf besondere Steine abgesehen haben, die durch einen Zufall in Jonis Besitz gekommen sind (und deren Hintergrund sich hier allmählich entblättert).

 

Es gibt auch noch andere Geheimnisse, die uns bei der Stange halten: Warum lebt der alte Herrmann bei der Familie? Was hat es mit der Oma auf sich, über die niemand sprechen darf? Und wieso sind Maschinen eigentlich verboten?

 

Ein ziemlich cooles Abenteuer beginnt. SF für Kinder. Das hat mich dann doch sehr begeistert! 

 

Die bunten Illustrationen von Sina Loriani haben uns sehr gut gefallen.

 

Dem Verlag und dem Pelipontalus kann man übrigens bei twitter folgen.

Romanfiguren

Hui, der Vater war toll! Einfach super! Und der alte Herrmann klasse geheimnisvoll. Fand ich sehr gelungen.

Die Mutter war fürchterlich - aber das war wohl gewollt. Sie war nur ein wenig zu fürchterlich für meinen Geschmack. Bestrafung von Ehemann und Tochter (!), indem sie den ganzen Abend nicht mehr mit ihnen spricht? Das ist doch schon eine Form von Gewalt gegen Kinder, oder? Ich habe vermisst, dass im Buch klar thematisiert wird, dass so ein Verhalten nicht in Ordnung ist. So habe ich das beim Vorlesen übernommen und meine Meinung dazu gesagt, damit das nicht so unkommentiert im Raum stehen bleibt.

Auch sonst erschien mir die Mutter und ihre Rolle in der Familie eher grenzwertig. Der Vater liest Joni eine Geschichte vor, die traurig und spannend ist und Joni sehr mitnimmt, danach erschrickt er sich darüber und bittet das Kind, der Mutter nichts davon zu erzählen. Ab welchem Alter ist es eigentlich in Ordnung, wenn ein Elternteil das Kind bittet, dem anderen Elternteil etwas aktiv zu verschweigen? 

Sprache und Art des Erzählens

Bei erwachsener SF ist es ähnlich: Wie verpacke ich den Weltenbau? Der Weltenbau ist hier super, sehr farbenfroh und phantasievoll. Nur ist er eben nicht immer in die Szenen verpackt, sondern oft folgen Erklärungen und Beschreibungen über mehrere Passagen. Sogar ich als Erwachsene folge dem nicht so gern, das Kind bei der Stange zu halten, war deutlich schwieriger. Die Portionen waren einfach zu groß.

Außerdem kann ich beschreibende Passagen schwerlich spannend vorlesen - da sie eben nun mal auch nicht spannend sind. 

 

Mehr szenische Action wäre hier sehr gut gewesen, vor allem bei Kinderliteratur.

 

Interessanterweise hat unsere Tochter das am Ende aber nicht bekümmert. Sie hat mir eingeschärft, ich solle in der Rezensionen klar sagen, wie gut ihr der Roman gefallen habe. Sie will ihn demnächst mit dem Papa noch mal lesen.

Diversität

Was das betrifft, ist das Kinderbuch ein Positivbeispiel. Der Buchhändler hat einen Ehemann. Das wird nur ein paarmal erwähnt, wie nebenher, ist nicht groß Thema. Unsere Tochter hat das nicht in Frage gestellt und fand das dann ganz normal (so soll es ja sein!).

Eine der Marktfrauen wird als dunkelhäutig beschrieben.

 

Und dann gibt es irre viele Außerirdische (bzw. die Menschen sind dort genauso fremd) mit allen möglichen Anzahlen von Gliedmaßen, Körperformen und Farben, die auch in den farbigen Bildern sehr divers wirken. Ein Spaß!

Harte Fakten

Titel Pelipontalus und die Königin der Maschinen 
geschrieben von Robert Schulz 
illustriert von  Sina Loriani
Verlag Literarischer Lloyd 
Rezensionsexemplar ja, danke dafür 
illustriert von Sina Loriani 
Erscheinungsjahr 2021 
Seitenzahl 148 
Original Twitter Tweet https://twitter.com/Rezensionsnerd1/status/1477961271672811521 
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