Schreibseminar mit dem Thema Phantastische Kurzgeschichte! Da stand doch irgendwie mein Name drauf. Ich habe mich beworben, das Beste gehofft, dann noch gezittert, ob ich noch krank werde (immer: kalter Februar und seit Dezember überall Seuche), aber es hat geklappt, sogar die Bahn war durchweg pünktlich.
Am meisten habe ich mich schon vor dem Seminar gefürchtet, weil für die Schreibaufgabe nur zwei Wochen Zeit war - und ich natürlich keine passende Geschichte in der Schublade hatte. Immerhin hatte ich seit zwei Jahren eine Idee im Kopf, die gut zu "Phantastik im Alltag" passte, auch das Stichwort "alltägliche Berufe" passte da gut. So schrieb ich endlich den ersten Entwurf von "Besuch für die Astronautin", der aus der Sicht der Altenpflegerin Jenny erzählt ist und in einer weit entfernten Zukunft spielt.
Mit den vorab zugeschickten Geschichten der anderen hatte ich mich vorher intensiv beschäftigt - ihr wisst schon, das übliche yvonnische Zeug, A-Story, B-Story. Prämisse, gibt es eine Pointe und wenn ja, wurde die vorbereitet.
Von den anderen Teilnehmenden kannte ich immerhin zwei bereits aus der SF-Szene von kürzeren Unterhaltungen und Chats vorher. Von drei weiteren hatte ich vorher schon Geschichten gelesen, sei es bei Hirnkost oder p.machinery.
Ein bisschen Angst hatte ich auch, man dürfe nichts kritisches zu den Texten sagen, aber das war beileibe nicht so. Alle haben und durften sich kritisch äußern und ich hatte den Eindruck, diese Kritik war hocherwünscht. Natürlich ist es immer schön, bestätigt zu werden, aber es war deutlich zu spüren, dass wir alle dort waren, weil wir auf der Qualitätsleiter nach oben wollen und nicht uns bzw. unsere Texte einfach nur feiern.
Ich hatte bei einigen sogar den Eindruck, dass sie gute Ideen zu verbesserungswürdigen Stellen oder auch nur die Hinweise noch viel glücklicher entgegen nahmen als Lob zu Textstellen.
Beeindruckend auch: Drei der anwesenden Frauen geben in etwa einem Monat eine Horror-Anthologie heraus und haben alles selbst organisiert, inklusive Marketing Konzept. Sind auch bei Insta.
Für die Schreibaufgaben gab es immer nur dreißig Minuten Zeit und ich stelle (fast schon zerknirscht) fest, dass ich keine Ausrede mehr habe. Ich brauche für einen ersten Entwurf nicht ein halbes Jahr, in einer halben Stunde geht auch eine ganze Menge. Klar, in meinem Kopf spuken viele Ideen herum, aber offenbar kann ich eine SF-Idee ziemlich schnell mit einer eher menschlichen B-Story verknüpfen und daraus einen ersten Entwurf machen, an dem weiterzuarbeiten sich lohnt!
Warum schreibe ich noch mal so wenig? Ach ja. Als ich nach Hause kam, fand ich erstmal beide Kinder krank vor, Schule und Kita ist erst mal nicht. Daher auch nur dieses kurze Schlaglicht.
Ein tolles Seminar! Wem sich die Gelegenheit bietet, ich kann es nur sehr weiterempfehlen!
Das schrieb übrigens der Klaus zu unserem Seminar. Es macht übrigens viel Spaß, abends in gemütlicher Runde Klaus beim Biertrinken von uralten Cons erzählen zu hören. Herrliche Anekdoten!
Außerdem ist es schweinescheißsympathisch, wenn man spürt, wie viel Spaß es dem Leiter der Truppe macht, da zu sein und mit uns zu arbeiten. Er macht das seit 1992 und die Begeisterung dafür ist noch immer zu spüren (oder jetzt erst recht?).
Der andere Leiter, Olaf Kutzmutz hatte ebenfalls seinen Spaß, er vertrat dankenswerterweise Uwe Anton und hat jeden Witz erschlagen, der sich ihm angeboten hat. :-)
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