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Zibeline. Band 1. Am anderen Ufer - Comic von Régis Goddyn und Régis Hautière

Inhalt

Danke für das Rezensionsexemplar! Ich muss daher diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen, werde aber meine Meinung wie gewohnt widergeben - und vor allem die Meinung unserer Tochter. 

 

Ich habe versucht, herauszufinden, in welchem Land genau der Comic spielt, da ich unserer Tochter beibringe, dass "Afrika" ein Riesenkontinent ist und als Ortsangabe sehr ungenau. Rein vom Lesen her würde ich auf ein sehr warmes Land in der Nähe des Äquators tippen. Die Verfasser stammen jedenfalls aus Frankreich.

 

Die Titelheldin, Zibeline, heißt anfänglich noch Tannacia. Sie ist genervt von der Andersbehandlung, weil sie ein Mädchen ist. Sie muss Wasserholen, ihr Bruder Badou nicht. Da konnte unsere Tochter gleich einen Anknüpfungspunkt finden. Tannacia wird entführt, sie erhält ein Amulette und landet in einer Welt, die offenbar von ihrer sehr weit entfernt ist. Mir kam es vor wie eine Parallelwelt, in der die Personen Tierköpfe (und teilweise auch andere körperlichen Tier-Features, besonders gekonnt fand ich das Kamel, deren Höcker hinten aus dem Hemd herausragen) haben und sich über Tannacia schon sehr wundern: So nackt! Komisches Fell und das nur auf dem Kopf. Kann sprechen?

 

Tannacias neue Freund:innen, ein Löwe, ein Krokodil und ein Kamel, helfen ihr, zurück nach Zuhause zu finden. Zumindest lautet so der Plan. Bei ihrer Recherche landen sie in CMT Jupiter, eine sehr gruselige Stadt, jedenfalls so mein Eindruck. Unsere Tochter war nicht angegruselt, auch nicht, als gewisse SF-Anteile, was Klonen und Zerstören betrifft. Vielleicht ist das nur für Erwachsene gruselig. 

 

Unsere Tochter war von dem Comic sehr begeistert. Er lässt sich in einer unterhaltsamen Stunde gut vorlesen, ist toll gezeichnet, etwas düster, sehr phantasievoll und mit viel Humor. Dass es der Beginn einer Reihe ist, wird auch klar. Zwar sind die gröbsten Plots abgeschlossen, aber zu Hause ist Zibeline, wie sie sich inzwischen nennt, noch lange nicht. Teil 2 erscheint übrigens im Juni diesen Jahres. 

Der europäische Tellerrand

Viel weiß ich nicht über afrikanische Länder, daher weiß ich nicht, ob hier Klischees verarbeitet werden. Es fühlt sich beim Lesen jedenfalls gut an und es gibt viele anti-sexistische und sehr schön emanzipierte Stellen, weshalb ich das alleine aus diesem Blickwinkel jungen Leser:innen sehr empfehlen würde.

 

Der weibliche Krokodil-Charakter ist sehr taff und es hilft auch, dass die Hauptfigur ein recht mutiges und gewitztes Mädchen ist. 

 

Es gibt eine schöne B-Story, weil die Tier-Figuren Zibeline als fremd empfinden und Zibeline einen Gedanken äußert, der in die Richtung geht "gibt es hier keine normalen Leute?". Hier wird schön und kindgerecht gezeigt, dass "normal" wohl eher eine Frage des Standpunkts ist.

Harte Fakten

Titel Zibeline. Band 1: Am anderen Ufer 
geschrieben von Régis Goddyn & Régis Hautière 
illustriert von Mohamed Aouamri 
Verlag  Splitter-Verlag (toonfish)
Rezensionsexemplar ja, danke dafür! 
übersetzt von Swantje Baumgart 
Erscheinungsjahr 2022 
Seitenzahl 64 
Original Twitter Tweet https://twitter.com/Rezensionsnerd1/status/1493878471629721602 
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