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Ich, der Roboter von Isaac Asimov

Harte Fakten

Titel Ich, der Roboter
Autor*in Isaac Asimov
Erscheinungsjahr 1950
Seitenzahl 304

Inhalt

Wenn man das direkt nach Ursula le Guin liest, erscheint die Sprache so leichtfüßig, dass ich versucht bin, es unserer Tochter im Vorschulalter vorzulesen. Die erste Erzählung jedenfalls würde auch vom Inhalt her nicht über ihren Kopf gehen. Die weiteren jedoch schon - die sind eher für Mathe-Liebhaber*innen.

 

Auch wenn Asimov vom Stil und von der Sprache her sicherlich nicht sehr abgehoben ist, hatte ich doch das Gefühl, ich sollte ihn mal nachholen. Da ich recht viele zeitgenössische Kurzgeschichten und Romane zur KI lese, hatte ich den Eindruck, ich müsste mal die Grundschule abschließen, bevor ich mich zum Abitur hinsetze. Wer weiß, welche Ideen Asimov zu dem Thema bereits vor siebzig Jahren hatte? Vielleicht ist ja alles nur geklaut?

 

Die Erzählungen sind in sich abgeschlossen, hängen aber doch lose zusammen und entstehen bei einer Unterhaltung zweier Menschen. Der Ich-Erzähler unterhält sich mit Dr. Susan Calvin. Diese ist nun im Ruhestand, war aber fünfzig Jahre lang Robotpsychologin und kann so einen guten Rückblick auf die Geschichte der Robots werfen. Begonnen im Jahr 1997 mit einem stummen Robot namens "Robbie", der als Kindertante der achtjährigen Gloria als bester Freund dient. Bis der Mutter das zu unheimlich wird und sie Robbie dringend wieder loswerden will.

 

Die Erzählungen hängen miteinander zusammen und beschreiben in chronologischer Abfolge besondere Ereignisse mit Robotern. Wiederkehrende Figuren sind Calvin und einige männliche Arbeitskollegen von ihr, sowie die beiden Kollegen Powell und Donovan, die auf dem Merkur und auf einem Asteroiden mit Robots gearbeitet haben und damit mehr als einmal in Schwierigkeiten gerieten.

 

Die anfänglich formulierten Robot-Gesetze ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Erzählungen.

Das Nullte Gesetz

Ein Roboter darf der Menschheit keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass der Menscheit Schaden zugefügt wird.

 

Das Erste Gesetz

Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird, es sei denn, dies würde das nullte Gesetz der Robotik verletzten.

 

Das Zweite Gesetz

Ein Roboter muss dem ihm von einem menschlichen Wese gegebenen Befehl gehoren, es sei denn, dies würde das nullte oder das erste Gesetzt der Robotik verletzten.


Das Dritte Gesetz:

Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, es sei denn, dies würde das nullte, das erste oder das zweite Gesetz der Robotik verletzten.

 

Jede Erzählung berührt dann auch die Robotergesetze. Am Besten haben mir diese beiden Ideen gefallen:

Meine liebste Idee:

Für eine Spezialaufgabe werden Robots geschaffen, bei denen das Erste Gesetz varriert wurde. Der zweite Satz "durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird" fehlt. Dies musste so sein, da die Menschen teilweise von Gammastrahlen berührt werden, was ihnen auf lange Sicht Schaden zufügt, aber für die Arbeit unvermeidbar ist und für kurze Zeitspannen auch okay ist. Die Robots rennen aber immer wieder los und holen die Menschen da weg - dabei ist Gammastrahlung für die teuren Robots viel schädlicher als für den Menschen. Ein ungemeiner Schaden entsteht, daher entwirft man alternative Robots. Dies ist aber streng geheim und aufgrund der Abweichung im ersten Gesetz auch nicht ganz unstrittig. Einer dieser Robots verschwindet dann - er hat auf einen Befehl gehört, der "Verlier dich!" lautete und von seinem Boss aus Wut geäußert wurde. Er hat sich zwischen 62 Robots mit intaktem ersten Gesetz versteckt, die weitergeschickt werden sollen. Dieser Robot muss unbedingt gefunden werden, da er woanders als für diese spezielle Aufgabe ein Sicherheitsrisiko darstellt. Nun, also, wie findet man diesen jetzt? Es gibt zwar Ideen, aber der Robot ist schlau und unterwandert diese sehr lange.

 

Meine zweitliebste Idee:

Man sieht den Anwärter für das Bürgermeisteramt nie essen, trinken oder schlafen. Sein Kontrahänt beschuldigt ihn, ein Robot zu sein. Nun, wie kann er das dementieren? Auch wieder anhand der Robotergesetze.

 

Die Erzählungen haben mir viel Spaß gemacht. Es ist zwar einfach geschrieben, zwischendurch muss ich aber mein logisches Denken ganz schön anheizen, um gut folgen zu können.

 

Und ich merke wieder: Die meisten Ideen gab es schon. Ob Mensch oder Maschine, das war ja in den Achtzigern bei Dick schon Thema und dreißig Jahre vorher bei Asimov ebenfalls. Wenn ich das nun wieder aufgreife, klaue ich eigentlich nicht, sondern bediene nur ein beliebtes Thema der Science Fiction und füge eine weitere Variation hinzu. Es hat Spaß gemacht, diese Erzählungen zu lesen, auch wenn ich mich nun eher wieder anderen Autor*innen zuwende: Ich habe noch viel nachzuholen!

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