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Der Sandmann von E. T. A. Hoffmann

Harte Fakten

Titel Der Sandmann
Autor*in E. T. A. Hoffmann
Erscheinungsjahr 1816
Seitenzahl 64

Inhalt

Sehr alt - und sehr kurz. Hat mich rasch hineingezogen. Leider hatte mich die Sekundärliteratur von Hans Frey etwas gespoilert, so dass ich eine Wendung recht früh erriet. Ich stimme jedenfalls Frey zu: Auch E. T. A. Hoffmann hat SF geschrieben. Hier jedenfalls.

 

Ich möchte nun sehr wenig über den Inhalt verraten, nur soviel, dass das kurze Büchlein sofort ausgelesen war und ich sowohl vom Stil als auch vom Inhalt umgehend begeistert war und bin.

 

Kostprobe zur Beschreibung der Figur des Coppelius, der vom Protagonisten für den Sandmann gehalten wird:

"Die ganze Figur war üerhaupt widrig und abscheulich; aber vor allem waren uns Kindern seine großen knockigen, haarigen Fäuste zuwider, so dass wir, was er damit berührte, nicht mehr mochten. Das hatte er bemerkt, und nun war es seine Freude, irgendein Stückchen Kuchen oder eine süße Frucht, die uns die gute Mutter heimlich auf den Teller gelegt, unter diesem oder jenem Vorwande zu berühren, dass wir, helle Tränen in den Augen, die Nascherei, der wir uns erfreuen sollten, nicht mehr genießen mochten vor Ekel und Abscheu."

 

Was für ein gut beobachtetes, schönes Detail! Die Geschichte ist so aufgebaut, dass anfangs drei Briefe kommen, so dass wir zwei unterschiedliche Ich-Erzähler*innen kennenlernen, Protagonist Nathanael und seine Angebetete Clara. Danach übernimmt aber ein Freund Nathanaels die Geschichte und da dieser selber kaum vorkommt, wird eher in der dritten Person erzählt. Anfänglich habe ich die Briefform vermisst, mir wurde aber schnell klar, dass es nicht anders zu lösen gewesen wäre.

 

Interpretationsansätze gibt es viele, so dass ich mich selber nicht an einem versuchen muss. Ich möchte einfach nur kundtun, wie sehr ich die Lektüre genossen habe und diesen sehr schmalen Klassiker weiterempfehlen. Nach ein bis zwei Stunden ist der eh gelesen.

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