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The store von Rob Hart

Harte Fakten

Titel The store 
Autor*in Rob Hart 
Erscheinungsjahr 2019 
Seitenzahl 592 
Länge Hörbuch 13 Std. 31 
Sprecher*innen Frank Arnold, Anna Carlsson, Simon Jäger, Janin Stenzel 

Inhalt

Es geht um das fiktive Unternehmen "Cloud" (das übrigens Amazon in der Erzählzeit längst plattgemacht hat, wie immerhin angedeutet wird), das alles übernommen hat. Alles. Oder jedenfalls bleibt nicht mehr viel.

 

Nicht durch die vier Sprecher*innen verwirren lassen: In der Hauptsache hat der Roman zwei Perspektiven:

 

Sinja, die sich bei Cloud bewirbt, aber in Wahrheit den Auftrag hat, so einiges herauszufinden. Ihrer Tarngeschichte nach war sie Lehrerin in Detroit.

 

Paxton, der zeitgleich mit Sinja bei Cloud beginnt, weil seine Firma wegen Cloud insolvent gegangen ist.

 

Es gibt noch den Blog des Cloud-Besitzers Gibson Wells, der zwischendurch eingeschoben wird und die Geschichte der Cloud erzählt. Auch mal ganz interessant, nimmt aber wenig Raum ein. Gibson hat nicht mehr lang zu leben: Pankreaskrebs.

 

Die vierte Stimme dient nur für das Verlesen von Werbespots, Regelwerken und sonstigen Dingen und kommt nur selten vor.

 

Beide freunden sich an und kommen sich näher, aber das ist nur eine Nebenhandlung, die wichtig für die eigentliche Haupthandlung ist: Darf Cloud überhaupt so viel Macht haben? Klar, der Markt entscheidet. Aber ist die Handlungsweise von Cloud in Ordnung?

 

Einiges ist wirklich beachtlich. Die Mitarbeiter*innen hausen direkt auf dem Cloud-Gelände, in sogenannten "Mother-Clouds". Die Wohnungen sind nicht gerade komfortabel. Cloud wirbt damit, dass so jede*r nur fünfzehn Minuten bis zur Arbeit braucht, was aber nur Theorie ist, da die Schlangen vor den Sensoren (man wird ständig überprüft) irre lang sind, und eine U-Bahn auch mal aufgrund einer Panne stehen bleibt.

 

Je nach Job hat man unterschiedlich gefärbte Polo-Shirts. Es gibt ein Fünf-Sterne-System, wer einen Stern hat, muss beim Bilanztag gehen. Da werfen sich schon mal Leute vor die Bahn. Die Bahn abzuschirmen, so dass man erst nach dem Halt der Bahn auf den Bahnsteig gelangen kann, wäre aber zu teuer. 

 

Überhaupt: Es wird optimiert, wo man nur kann. Da tauchen einige Abgründe auf, die muss sich der Autor in der dunkelsten Stunde der Nacht während eines Alptraums erdacht haben. Da weiß ich gar nicht, ob ich das Buch guten Gewissens empfehlen kann, denn mindestens eine Sache ist so eklig, dass es eigentlich eine Trigger-Warnung geben müsste. Ist aber nicht meine Aufgabe als Rezensentin, und spoilern will ich auch nicht.

 

 

 

Der Schluss war sehr vernünftig und plausibel. Den Autor werde ich weiter beobachten. Deutlich besser als z. B. "The One" (sorry). 

 

In den Ein-Sterne-Rezensionen bei Amazon finde ich dann einige wenige Stimmen, die das Buch fürchterlich finden. Zustimmen möchte ich einem Rezensenten, der in einem Nebensatz andeutet, hier würden öfter mal abgedroschene Phrasen wie "Sache auf den Grund kommen" genutzt. Ja. Wird es. Zwar ist alles sehr, sehr szenisch und der Infodump hält sich in erträglichen Grenzen, aber sprachlich und stilistisch hat der Autor es nicht auf einen Nobelpreis abgesehen.  

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